Während wir eine Woche in Caramet verbrachten, beobachtete Jiri ständig die Wetterprognosen, um den optimalen Tag für die Abreise bestimmen zu können und wir einigten uns auf Montag, den 12.06.2017. Um 7:00 hieß es Leinen los um den für uns bisher anspruchsvollsten Törn unseres Seglerdaseins zu beginnen. Schließlich wußten wir vom Hören – Sagen, daß ca. 370sm vor uns liegen und wir mit 3 Tagen und 3 Nächten rechnen müssen, wieder festen Boden unter den Füßen spüren zu können. Die Bedingungen und Vorhersagen für den Montag waren optimal; sonnig, 10kt Wind und über 5 kt Fahrt, manchmal bis 9kt wenn der Wind günstig stand. Aber was soll ich schreiben, gegen 15:00 schlief der Wind ein und wir mußten zu unserem Ärger motoren. Vom Atlantik schon etwas durch die langen Wellen verwöhnt, schien er der Nordsee mit kurzen harten Wellen konkurenz machen zu wollen und so war die BISKAYAÜBERQUERUNG wenig spektakulär. (Ich hätte lieber etwas heroischer berichtet, aber es war nix) Aber wir hatten Besuch von 7 Delphienen, die sich im Wasser tummelten um mit Freude unter dem Boot durchzutauchen, um dann wieder in Zweierformation unsere Fahrt zu begleiten. Von den exakt zurück gelegten 369 sm sind wir mangels Wind nur ein Drittel der Zeit gesegelt. Die Wettervorhersage war wieder einmal völlig falsch. Ausgeruht und voller Optimismus, da wir ohne böse Erfahrungen gegen 9:00 angelegt haben, sind wir in eine kleine Eisbar am Hafen gegangen und haben mit 1-2-…Bier den Abend ausklingen lassen.
Was mir aufgefallen ist, die ganze Stadt ist blitz-blank sauber und gepflegt. Es gibt hier weitläufige Promenaden mit Blumenrabatten und Rasenflächen mit Palmen auf denen große und kleine Hunde miteinander spielen, denn es scheint, als hätte jeder 2. Spanier einen Hund. Die Leute sind durchweg chic gekleidet, egal ob Mann oder Frau. Alte Omis tragen Pumps, sind toll frisiert und sitzen plaudernd miteinander noch am Abend in den Bars. Also Mädels, Spanien sollten wir uns für den Ruhetand schon mal vormerken!!!!
Heute Nachmittag haben wir uns wieder die Altstadt angeschaut. Wie alle Hafenstädte umgibt sie eine große Stadtmauer und gelangt man hinein, säumen sehr alte Häuser aus vergangenen Zeiten die kleinen Gassen. Das Castillo de San Anton ist außerhalb der Stadt ca. 15.Jahrhundert erbaut worden und diente auch als Quarantänestation in Zeiten der christlichen Seefahrt für die Seeleute, die es nachhause geschafft haben um die Stadt vor Epedemien zu schützen.