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Von Stralsund nach Kiel

Wie im Alltag klingelt auch am 18.05. der Wecker um 5:00 um rechtzeitig nach Kiel aufzubrechen, denn die Entfernung beträgt ca. 130 sm. 6:00 legen wir pünktlich ab und 6:10 werden die Segel gesetzt. 6:50 werden die Segel wieder eingeholt (Segeln ist wirklich Arbeit ohne Ende) da wir achterlichen Wind hatten und daher war es unsegelbar. Auch mußten wir dann durch ein betonntes Gebiet fahren, da lediglilch die Fahrrinne ausgebaggert wurde und die verläuft auch noch im Zick Zack. Es kam wie es kommen mußte, einmal nicht aufgepaßt und wir saßen fest. Zum Glück nur im Sand und konnten uns mit Motorkraft befreien. 8:10 hatten wir dieses Gebiet hinter uns und konnten wieder mit achterlichem Wind mit 17 kt.  segeln. 15:30 schlief der Wind ein und wir mußten motoren. 19:30 fuhren wir wieder unter Segeln, bis 21:30 der Wind gänzlich einschlief und es auch noch regnete. Wir erreichten die Schleuse von Kiel um 4:00. Leider konnten wir wegen Nebels im Kanal nicht geschleust werden und mußten vor der Schleuse festmachen und warten.

2017 von Lubmin nach Stralsund mit Endziel Mittelmeer

Es ist nicht zu beschreiben, wenn man noch sooo viel Gepäck mit sich herumschleppt wie wir, was vor dem Antritt dieser Reise noch  alles vorher zu erledigen war.  Mein Haus nebst Geschäft mußte tagfertig sein um in liebevolle Hände gegeben werden  zu können. Jiris Mama mußte von ihrer Wohnung in das Haus nach Navary gebracht werden, wo sie betreut wird und den Sommer verbringt.  Das bedurfte vieler Vorbereitungen und das Häuschen an der Ostsee verlangte auch noch diese und jene Verschönerungsarbeit von uns.

Am 12.05.2017 haben wir in Schildow für unsere Lieben den Grill angefeuert und uns von allen verabschiedet, das Auto war bereits gepackt. Am 13. 05.2017 klingelte 5.00 Uhr der Wecker und vereinbarungsgemäß saßen wir 6.00Uhr im Auto und fuhren nach Spandowerhagen zum Häuschen, um von dort aus noch einiges am Boot zu richten.  Die Sachen mußten alle verstaut werden und nicht zu vergessen ist der Einkauf, der kein Ende nahm. Was braucht man und was nicht? Bei der nächsten Reise ist man schlauer.

Am 17.05.2017 war es dann so weit. Unsere Freunde Katrin und Andre aus Spandowerhagen brachten uns mit ihrem Auto zur Marina in Lubmin. Nach kurzem Tschüß, was sich sehr eigenartig anfühlte, schritten wir mit unseren restlichen Taschen unter dem Arm ganz allein zu unserem Boot. Dann war es wirklich so weit. Es hieß um 10:5 Uhr Leinen los, unser Diesel tuckerte gleichmäßig und unser Schiff nahm Kurs aus der Marina hinaus in Richtung  Ostsee mit 210 grad.  Die Siluette wurde immer kleiner und wir fragten uns schon, wann werden wir wieder einmal hier anlegen. Aber bis dahin haben wir noch Einiges vor.

Um 10:10 Uhr wurden die Segel gesetzt. Jiri machte die Bestandsaufnahme, die ich ins Logbuch übernahm: 140l Diesel im Tank plus 7 Kanister zu 20 Liter ergeben 270l Diesel; der Wassertank ist voll und die Batterie zeigt 93% an, also alles okay. 13:00 frischt der Wind auf, wir segeln mit 6,5kt. Der Wind ist sehr wechselnd und wir fahren den Kurs von 300 grad. 15:40 haben wir das Anlegemanöver in der Marina von Stralsund beendet und unsere erste kleine Etappe unserer großen Reise beendet.

 

 

Zwei Tage Norderney mit Häschenparty

Der Wind stand ungünstig und so beschlossen wir, zwei Tage auf Norderney zu verbringen und uns etwas auszuruhen. Unser Zeitplan, am 01.10.2016 in Lubmin zu sein, um Rebeca und unsere Enkelkinder Tini (14) und Vinci (10) für ein Wochenende mit an Bord zu nehmen wurde dadurch für uns straffer. Wir spazierten am späten Nachmittag Richtung Statt. Der Weg führte uns entlang an Wiesen, die ein Naturschutzgebiet begrenzten. Wie immer lief Ardon unangeleint und die neue Umgebung schnüffelnd erkundend mal vor und mal hinter uns. Wir gönnten uns einen Restaurantbesuch bei einem Griechen, dessen Gastfreundschaft und Höflichkeit zu wünschen übrig ließ. (Es gab nur einen kleinen Ouzo und dazu nicht von guter Qualität) Auf dem Heimweg haben wir zum Glück Ardon angeleint. Wir trauten unseren Augen nicht – auch nicht unser Hund. Auf den Wiesen links und rechts des Weges, der zum Hafen führte, saßen Häschen über Häschen und grasten vor sich hin. Wir erfuhren, dass die Häschen eine Plage sind und eine Bedrohung für die Deiche darstellen, da sie diese unterhölen. Vielleicht liegt es daran, dass alle Hundebesitzer ihre Hunde anleinen? und das noch zum großen Bedauern unserer Vierbeiner!

 

 

Von Vlieland nach Norderney

14.00 Uhr legten wir ab und wußten, dass wir die  Nacht durchsegeln müssen. Mit am Wind Kurs sind wir schnell voran gekommen. Weit und breit war kein einziges Boot in Sicht, bis auf die holländische Küstenwache, die auf uns aufmerksam wurde. Wir wurden angefunkt und mußten ausführlich Auskunft erteilen, wer wir sind, wo wir herkommen und wie unsere weiteren Pläne aussehen. Sie waren sehr nett und wünschten uns dann eine gute Weiterfahrt.

Am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr näherten wir uns Norderney. Jiri funkte den Hafenmeister an und erkundigte sich nach einer sicheren Einfahrt in den Hafen. Wegen Gezeiten und Wellenschlag empfahl er uns die Osteinfahrt. Nach 22 Stunden legten wir glücklich an, die Ardon meist auf Kissen gebettet, glücklich überstanden hatte.

von Makkum nach Vlieland

Bei Aufbruch der Dämmerung sind wir von Makkum zur Lorenzschleuse motort die ca. 2 nm von der Marina entfernt liegt. Nach kurzer Wartezeit vor der Schleuse haben wir die Nordsee erreicht. Unter Segeln und leicht aufkommenden Wind sind wir bei Harlingen abgebogen in Richtung  Pollendam. Auf der Strecke war viel Verkehr, sehr wellig, aber das Wetter wurde immer schöner. Wir beobachteten einen Lastkahn. Erst überholte er uns mit beneidenswerter Geschwindigkeit, verließ dann ndas Fahrwasser und wurde zu unserer Verwunderung immer langsamer. Es kam schon Wasser über das Deck und wir vermuteten, er hat sich den Rumpf aufgerissen und ist in Seenot. Was nun? Er drehte im flachen Gebiet und fuhr nach Harlingen zurück. Erst jetzt erkannten wir, dass es ein Bagger war, der wohl seine Arbeit bereits verrichtet hat und den Heimathafen ansteuert. Wir waren eine Erfahrung reicher.

Jiri mag die Marina nicht so sehr, da nur ein langer Spaziergang in den Ort führt, aber wir besuchten ihn gemeinsam. Ardon und ich nutzten die freie Zeit, um die Insel zu entdecken. Eine kleine Steilküste mit einem schmalen Sandstrand bildet die Begrenzung zum Meer. Ardon tollte ausgelassen am Strand herum und forderte mich zum Spielen auf. Diesen Nachmittag nund Abend liessen wir ruhig ausklingen.