Jiri nahm mich in den Arm und sagte:“ schau nach vorn und nicht zurück“, denn ich nahm den Abschied wie immer zu schwer. Es war ein herrlich sonniger Tag. Diesmal waren wir nur zu dritt; Jiri, Ardon und ich, denn die Mama von Jiri wollte lieber noch den Sommerausklang in ihrem Garten in Navary genießen. Unserem Seglerhund war es an diesem Tag zu warm an Deck. Obwohl er immer Frauchen im Auge behalten muss, zog er den Aufenthalt im Salon vor. Hier ist es herrlich kühl, bedingt durch das Wasser, das den Rumpf umspült. Gleichzeitig sollte es für Ardon ein Training sein, dass er an Regentagen besser unter Deck bleibt. Die Überfahrt war für mich etwas unbequem, da ich mich so an Deck aufgehalten habe, dass mich Ardon immer sehen konnte. Schließlich war es seine erste Trainingseinheit, die er mit Pravur absolvierte.
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wieder in Lelystad
Unsere seglerische Planung, im nächsten Jahr das Mittelmeer zu besegeln und unser Boot dahin zu überführen, bedarf Zeit für die Vorbereitung unseres Unterfangens. Mit dem Auto benötigen wir 6 Stunden, um von Schildow nach Lelystad zu kommen. Deshalb heißt es Leinen los, endgültig Abschied zu nehmen und unseren Törn vom Ijselmeer über die Nordsee, durch den NO-Kanal in die Ostsee zu starten. Arian hat uns auf unserer Fahrt mit dem Auto begleitet, um es dann wieder mit nach hause zu nehmen. Sind wir dann in Lubmin angekommen, wird sich schon ein Freiwilliger finden, der uns das Auto wieder zur Marina bringt, um wieder fahrbereit zu sein. Mit viel Wehmut blickten wir uns ab und an zurück, denn Lelystad war für Jiri 6 Jahre und für mich und Ardon 3 Segelsaison unser heimisches Revier.
Von Enkhuizen nach Lelystad
Unser unbeschwertes Seglerleben, das Ijselmeer mit seinen schönen Marinas zu besegeln, ist leider zu Ende. Jiri, Ardon und ich müssen wieder nach Schildow und auch Jiris Mama möchte nach den abwechslungsreichen Tagen wieder nach Hause. Das heißt für uns wieder das Auto zu beladen und unsere „Blue Marlin“ für Tage allein am Steg zurück zu lassenn. Wenn wir dann nach getaner Arbeit wiederkommen, dann heißt es für dieses Jahr die Leinen los in Richtung Ostsee!
Von Urk nach Enkhuizen
Mit 16 bis 18 kn am Wind Kurs haben wir Enkhuizen erreicht. Es ist für uns architektonisch gesehen, die schönste Stadt am Ijselmeer. Wir haben dieses Mal mit etwas Wehmut angelegt, denn es gilt Abschied von Holland zu nehmen. Unser Ziel für dieses Jahr ist die Marina in Lubmin, die an der Ostsee gelegen ist, um unsere Reise für das nächste Jahr ins Mittelmeer, leichter vorbereiten zu können. Wir werden den Liegeplatz an der Promenade, die an eine kleine, parkartige Wiese grenzt und unseren Ardon nach dem Anlegen sofort die Möglichkeit des sich „freu bewegens“ bietet, wohl sehr vermissen.
Von Medemblik nach Urk
Unter vollen Segeln sind wir Richtung Urk aufgebrochen und der Wind wurde immer schwächer, so dass wir den Genacker gehisst haben, um die Geschwindigkeit zu optimieren. Der Blick von See aus auf die Hafeneinfahrt von Urk mit seinem Leuchtturm sieht malerisch aus.
Der Höhepunkt dieses Tagesausflugs war der Besuch eines Museums. Man konnte sehen, wie die Fischer früher mit ihren Familien gelebt haben und sich die Fischerei über Jahrunderte entwickelt hat. Unser Ardon war der Einzige unserer Crew, den man den Einlaß verweigert hat. Er wartete geduldig angeleint, mußte uns aber seienen Protest darüber, laut bellend, Kund tun. Durch das Ableinen, vielen Streicheleinheiten und guten Worten lief er seinen Schweif wieder erhoben wedelnd, mit uns unserem Schiff entgegend.