Nach neun Tagen in Arrecive hieß es: auf zu neuen Ufern! Und wir legten am 11.10.2017 um 10:30 ab. Wie immer mit nur wenig achterlichem Wind bis maximal 10 kt segelten wir bis zu der Marina Puerto Calero um zu tanken. 15 Minuten später setzten wir unsere Reise fort und Jiri drohte wieder mit dem Genacker! Zum Glück blieb es nur bei dieser Drohung und nach durchsegelter Nacht kamen wir 16:00 in Santa Cruz an.
Teneriffa hat ein völlig anderes Klima als Lanzarote. Hier hat man das Gefühl, die Luft ist durch den hohen Salzgehalt mit Feuchtigkeit durchdrungen, alles fühlt sich auch feucht an. Bis 13:00 ist es zwar warm, aber die Sonne läßt sich erst danach sehen und man glaubt am Morgen nicht, dass es ein heißer, sonniger Tag werden wird. Die Insel hat wesentlich steilere Hänge als Lanzarote und wir sind im Norden der Insel durch Wälder gefahren, dass man nicht glaubt, auf einer Insel vulkanischen Ursprungs zu sein. Wir hatten uns wieder ein Auto gemietet und es fehlte nur die Leiter auf dem Dach, wir wären als einheimische Handwerker durchgegangen, für unsere Vorhaben viel zu groß, dafür war die Motorleistung für die steilen Serpentinen zu klein, dass Jiri oft in den 1. Gang herunter schalten musste, um in der Kurve nicht stehen zu bleiben. Wir hatten die Seilbahnstation des Teides erreicht, jedoch war diese leider wegen starkem Wind geschlossen.
Wir besuchten Garachico, ein kleines verschlafenes Fischerstädtchen am Meer. Auf dem Weg vom Parkplatz zur Uferpromenade liefen wir durch kleine Straßen und beim Anblick der Autowerkstatt, siehe Bild, kamen wir uns wieder wie in einem alten Film vor, Jahrzehnte zurück versetzt. Hier gibt es ein Naturschwimmbad, welches durch den Lavastrom geschaffen wurde, der die Brandung des Meeres von den Naturbecken durch Wälle abschottet. Es scheint nein beliebtes Ausflugsziel zu sein.
Auf dem Weg zu den Pyramiden von Guimar mußten wir über Serpentinen mit riesiger Steigung fahren und hatten den Blick hinunter zum Meer. 1.500 Höhenmeter waren zu überwinden. Diese Seite der Berge Richtung Süden ähnelten mit dem Bewuchs den Hängen von Lanzarote und diese Berge sind ein beliebter Ort für Wanderer. Ein Hubschrauber flog suchend in Kreisen über die Steilen Schluchten und wir konnten sein Bemühen lange Zeit während unserer Bergauffahrt beobachten. Dann sahen wir auch Wagen der Bergrettung, wahrscheinlich brauchte ein Wanderer Hilfe. In Guimar angekommen, besuchten wir das Museum , das das Wirken von Thor Heyerdal darstellte. Siehe Wikipedia
Wir lagen 5 Tage in Santa Cruz, der Hauptstadt von Teneriffa, einer sehr großen Stadt, die jedoch kaum bauliche Zeugen ihrer Vergangenheit nachweisen kann. Die wenigen, noch vorhandenen alten Häuser sind meist leerstehend oder schon mit Bauzäunen versehen. Man kann nur hoffen, dass sie nicht dem Abriß zum Opfer fallen. Im Gegensatz dazu haben wir in San Cristobal de la Laguna ein Städtchen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts gefunden, das mit seinen prachtvollen und gut erhaltenen Häusern den Reichtum seiner Bürger von damals widerspiegelt.