Diese Überfahrt dauerte wieder ca. 24 Stunden. 5:10 sind wir Richtung SO aufgebrochen mit 0,8kt Strom mit uns und 10-13 kt Wind. Wir machten 5-6kt Fahrt. 10:00 hatten wir sehr achterlichen Wind zwischen 10 und 22,5kt und haben den Genacker gesetzt. Bis 15:30 hielten wir den Kurs von 244 Grad. 15:30 sahen nwir eine Armada Segler von England kommend am Horizont, die alle in unsere Richtung kamen. Es waren mindestens 30 Boote, die an uns vorbeisegelten. 23:00 änderte der achterliche Wind stets seine Richtung und vor Einbruch der Dunkelheit bargen wir ihn und segelten mit der Genua mit 6kt weiter. Gegen 0:00 hatten wir Gegenstrom und nur 1,5kt. über Grund, also Segel rein und Motor an. Die Strömung wurde so stark, daß Jiri mit 45 Grad vorhalten mußte, um auf Kurs zu bleiben. Gegen 4:30 kam nach Wetterleuchten auch noch Regen dazu. Ich lag in meiner Koje und schlief, während Jiri mit den Naturgewalten kämpfte. 5:50 wurde ich dann geweckt und sah eine gut beleuchtete Hafeneinfahrt mit riesigen Bunkeranlagen auf beiden Seiten der Einfahrt, die noch Zeugen des Krieges waren. 6:10 haben wir ohne Probleme angelgt und erst beim Morgenkaffe an Deck bemerkt, daß der Steg für Besucher noch ein Stück weiter war. Wir durften aber beliben.
Der Hafen von Cherbourg ist eine neue Marina und der Luxus besteht darin, daß das zu Fuß zu erreichende Einkaufsparadies in 20 Minuten zu erreichen ist und alles bietet, was so ein Frauenherz an Boutiquen begehrt, an die Herren wurde aber auch gedacht. Der riesige Supermarkt hat einen Lieferservice, der die Lebensmittel und Getränke für 15,00 Euro dierekt an das Boot liefert. Die Altstadt ähnelte mit ihren alten Häusern denen von Boulogne-sun-Mer, nur waren diese nicht ganz so gepflegt. Eines bleibt mir vielleicht in Erinnerung, dass wir für 5,80 Euro das bisher teuerste Bier getrunken haben und das der Schauspieler Jean Marais (mein Schwarm als kleines Mädchen) dort das Licht der Welt erblickte.