Am 17.09.17 lag die längste Strecke von 474sm vor uns, die wir je gesegelt sind. Jiri rechnete mit 4 – 5 Tagen auf See. Nachdem wir uns von unseren Lieben abgemeldet hatten, auf See waren wir nicht mehr erreichbar, stachen wir 8:20 in See. Leider hatten wir nur 7 kt Wind (der Atlantik meint es gut mit mir) und wir mußten den Motor zur Hilfe nehmen, um unser Ziel, dass wir mit 231 Grad ansteuerten zu erreichen. Das Wetter war herrlich, Sonne satt, ein sanftes Lüftchen und es gab nur eine leichte Dünung von dem Wind des Vortages. Ich begann auf Jiris Wunsch, Linseneintopf für die zu durchwachenden Nächte zu kochen. Mit zunehmendem Wind merkte ich vor meinem Schneidebrett stehend, wie das Rollen des Schiffes mehr und mehr zunahm, doch ich schnitt den Speck und die Zwiebeln tapfer weit und vollendete unseren Eintopf unter schwierigsten Bedingungen, denn wir konnten den Motor gegen 10:00 abstellen und der Wind steigerte sich bis auf 18 kt, in Böen hatten wir 20 kt zu verzeichnen.
Da ich die Tagschicht bei diesem Törn mit dem Kochen begann, kam mir doch der grandiose Einfall, dass Jiri die Nachtschichten übernehmen kann. Anfangs fand er meine Idee nicht sonderlich gut, aber da wir mitten auf dem Atlantik weder mit Fischern, noch deren ausgelegten Fangutensilien zu rechnen hatten, fand Jiri auch während der Nachtwache die eine oder andere Stunde schlaf.
Wir kamen am 20.09.17 um 19:07 nach 3 Tagen, 11 Stunden und 57 Minuten in Porto Santo an, einer kleinen Insel die eine typische Anlaufstelle für Boote ist, die vom Kontinent kommen. Es ist eine Miniinsel mit kleinen Dörfern, Straßen und sogar Autos. Im Hafen gab es sogar ein neues Restaurant, dessen Schiebetüren aus Glas zum Hafen hin geöffnet waren und wir bestellten und bekamen leckeren Fisch serviert. Besser konnte dieser Törn nicht enden.