Von Vlieland nach Norderney

14.00 Uhr legten wir ab und wußten, dass wir die  Nacht durchsegeln müssen. Mit am Wind Kurs sind wir schnell voran gekommen. Weit und breit war kein einziges Boot in Sicht, bis auf die holländische Küstenwache, die auf uns aufmerksam wurde. Wir wurden angefunkt und mußten ausführlich Auskunft erteilen, wer wir sind, wo wir herkommen und wie unsere weiteren Pläne aussehen. Sie waren sehr nett und wünschten uns dann eine gute Weiterfahrt.

Am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr näherten wir uns Norderney. Jiri funkte den Hafenmeister an und erkundigte sich nach einer sicheren Einfahrt in den Hafen. Wegen Gezeiten und Wellenschlag empfahl er uns die Osteinfahrt. Nach 22 Stunden legten wir glücklich an, die Ardon meist auf Kissen gebettet, glücklich überstanden hatte.

von Makkum nach Vlieland

Bei Aufbruch der Dämmerung sind wir von Makkum zur Lorenzschleuse motort die ca. 2 nm von der Marina entfernt liegt. Nach kurzer Wartezeit vor der Schleuse haben wir die Nordsee erreicht. Unter Segeln und leicht aufkommenden Wind sind wir bei Harlingen abgebogen in Richtung  Pollendam. Auf der Strecke war viel Verkehr, sehr wellig, aber das Wetter wurde immer schöner. Wir beobachteten einen Lastkahn. Erst überholte er uns mit beneidenswerter Geschwindigkeit, verließ dann ndas Fahrwasser und wurde zu unserer Verwunderung immer langsamer. Es kam schon Wasser über das Deck und wir vermuteten, er hat sich den Rumpf aufgerissen und ist in Seenot. Was nun? Er drehte im flachen Gebiet und fuhr nach Harlingen zurück. Erst jetzt erkannten wir, dass es ein Bagger war, der wohl seine Arbeit bereits verrichtet hat und den Heimathafen ansteuert. Wir waren eine Erfahrung reicher.

Jiri mag die Marina nicht so sehr, da nur ein langer Spaziergang in den Ort führt, aber wir besuchten ihn gemeinsam. Ardon und ich nutzten die freie Zeit, um die Insel zu entdecken. Eine kleine Steilküste mit einem schmalen Sandstrand bildet die Begrenzung zum Meer. Ardon tollte ausgelassen am Strand herum und forderte mich zum Spielen auf. Diesen Nachmittag nund Abend liessen wir ruhig ausklingen.

Von Lelystad nach Makkum

Jiri nahm mich in den Arm und sagte:“ schau nach vorn und nicht zurück“, denn ich nahm den Abschied wie immer zu schwer. Es war ein herrlich sonniger Tag. Diesmal waren wir nur zu dritt; Jiri, Ardon und ich, denn die Mama von Jiri wollte lieber noch den Sommerausklang in ihrem Garten in Navary genießen. Unserem Seglerhund war es an diesem Tag zu warm an Deck. Obwohl er immer Frauchen im Auge behalten muss, zog er den Aufenthalt im Salon vor. Hier ist es herrlich kühl, bedingt durch das Wasser,  das den Rumpf umspült. Gleichzeitig sollte es für Ardon ein Training sein, dass er an Regentagen besser unter Deck bleibt. Die Überfahrt war für mich etwas unbequem, da ich mich so an Deck aufgehalten habe, dass mich Ardon immer sehen konnte. Schließlich war es seine erste Trainingseinheit, die er mit Pravur absolvierte.

wieder in Lelystad

Unsere seglerische Planung, im nächsten Jahr das Mittelmeer zu besegeln und unser Boot dahin zu überführen, bedarf Zeit für die Vorbereitung unseres Unterfangens.  Mit dem Auto benötigen wir 6 Stunden, um von Schildow nach Lelystad zu kommen. Deshalb heißt es Leinen los, endgültig Abschied zu nehmen und unseren Törn vom Ijselmeer über die Nordsee, durch den NO-Kanal in die Ostsee zu starten. Arian hat uns auf unserer Fahrt mit dem Auto begleitet, um es dann wieder mit nach hause zu nehmen.  Sind wir dann in Lubmin angekommen, wird sich schon ein Freiwilliger finden, der uns das Auto wieder zur Marina bringt, um wieder fahrbereit zu sein. Mit viel Wehmut blickten wir uns ab und an zurück, denn Lelystad war für Jiri 6 Jahre und für mich und Ardon 3 Segelsaison unser heimisches Revier.

Von Enkhuizen nach Lelystad

Unser unbeschwertes Seglerleben, das Ijselmeer mit seinen schönen Marinas zu besegeln, ist leider zu Ende. Jiri, Ardon und ich müssen wieder nach Schildow und auch Jiris Mama möchte nach den abwechslungsreichen Tagen wieder nach Hause. Das heißt für uns wieder das Auto zu beladen und unsere „Blue Marlin“ für Tage allein am Steg zurück zu lassenn. Wenn wir dann nach getaner Arbeit wiederkommen, dann heißt es für dieses Jahr die Leinen los in Richtung Ostsee!