In Zeebrugge, wo eigentlich nichts los ist, saßen wir am Dienstagabend noch auf unserem Boot und wunderten uns über die Völkerwanderung, die über die Stege hereinbrach. Es schien, als würden alle Einwohner ab 21.00 Uhr die Boote der Bewohner dieses Ortes erstürmen und dabei waren alle gut gekleidet. Nach und nach machten die Boote ihre Leinen los und verließen den Hafen. Da wir seit unserer Abfahrt vor über 14 Tagen weder Nachrichten gehört haben noch eine Zeitung in den Händen hielten, fragten wir uns, ob wir etwas verpasst haben und uns eine Katastrophe ereilt. in den frühen Morgenstunden kamen sie erstaunlicher Weise alle wieder und wir erfuhren, dass in dieser Nacht ein riesiges Freuerwerk statt fand und es eine liebe Gewohnheit ist, dies von See aus zu beobachten.
Noch müde von der unruhigen Nacht legten wir 7.30Uhr ab und segelten wieder mit achterlichem Wind, der gegen Mittag zu halben Wind drehte und uns mit guter Fahrt vorantrieb, an Rotterdam vorbei. Obwohl wir uns pflichtgemäß bei MAASMOND meldeten, verstanden wir kein Wort. Auf dem letzten Stück unserer Fahrt schlief der Wind wieder ein und wir motorten unserem Ziel entgegen. Müde von der unruhigen Nacht und nach ca. 12 Stunden und fast 70nm Fahrt suchten wir in Schreveningen einen Liegeplatz. Der Hafenmeister wies uns als 3. Boot im Päckchen ein und wir machten fest. Alles wäre gut, wenn unser Hund nicht wäre. Ardon schlägt sich prächtig und hat sich gut an das Bordleben gewöhnt. Er läuft brav die Gangway, die wir mal an den Niedergang anlegen und mal zum Borden auf und vom Steg benutzen, herunter. Das Überqueren der drei Boote wollten wir ihm erparen und somit machten wir die Leinen wieder los und sahen der Nachtfahrt nach Ijmuiden tapfer entgegen. Wider Erwarten wurden wir durch eine sternenklare Nacht und wieder zunehmenden Wind belohnt und legten die ca. 25 nm für uns gefühlt in kurzer Zeit zurück. 1.30 Uhr machten wir am „Passantensteiger“ fest.