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Von Figuera da Foz nach Peniche

Wir lachten am Morgen noch über unser Erlebnis vom Abend und legten gutgelaunt 7:30 ab. Wir hatten nur6 kt Wind und mußten wieder motoren und nahmen lediglich die Segel zur Unterstützung, was uns um 1kt schneller machte. Die ganze Zeit über hielten wir Ausschau nach den Fähnchen der Fischer. Das Meer und auch die Hafeneinfahrt waren davon übersäht. 17:00 legten wir unbeschadet in der kleinen Marina an, die voll von den kleinen Fischerbooten war. Nach dem Anmelden haben wir uns den kleinen Ort angeschaut. Auf der einen Seite der Hauptstraße war ein Restauran neben dem anderen. Auf der Suche nach Brötchen gingen wir die kleine Gasse zur Burg hinauf. Sah man vom Meer aus nur prachtvolle und neu errichtete Gebäude und Hotels, hatte man hier wieder das urtürmliche Portugal vor Augen.

Von Porto nach Figueira da Foz

Wir wären gern noch in Porto geblieben und hätte uns auch lieber mehr Zeit für Land und Leute genommen, doch wir waren von der inneren Unruhe befallen, am Sonntag den Flug von Lissabon aus auch zu schaffen. Obwohl dichter Nebel war, legten wir 7:30 ab denn wir hatten wieder 70sm zu schaffen. Bei wiederum 0 Wind mußten wir motoren und nur gegen mittag kam etwas Wind auf, der uns nach 2 Stunden wieder verließ und so  motorten wir unserem Ziel entgegen. Es war sehr anstrengend, denn der Fleiß der portugiesischen Fischer machte uns das Leben schwer, da wir angestrend nach deren ausgelegten Körben schauen mußten, die lediglich an einem kleinen Schwimmer mit Fähnchen befestigt sind, die man schwer erkennen kann. Zu unserem Unglück trieb so ein Seil wie eine Schlange im Meer, das wir zu spät sahen um reagieren zu können. Wir hielten den Atem an und zu unserem Pech hat der Propeller das Seil angesogen und sich um die Schraube gewickelt. Es entstand am Propeller eine Unwucht, die bei einer bestimmten Geschwindigkeit uns dennoch weiterfahren ließ. Angespannt kamen wir in Figuera an und versuchten nach dem Prozedere der Anmeldung und des Betankens uns dahingehend verständlich zu machen, dass wir einen Taucher benötigen, denn ein Kran in unserer Gewichtsklasse stand nicht zur Verfügung. Zum Glück kam nach 5 Minuten ein Motorboot mit 7 Tauchern von ihrer Arbeit zurück, legte quer zu unserem Boot an. Lächelnd erkannten sie unsere Situation. Einer zog seinen Tauchanzug wieder an, ließ sich ins Wasser fallen und abermals nach 5 Minuten übergab er Jiri lächelnd ein ca. 3m langes, oranges Seil und Jiri ihm die geforderten 100,00€.

Nach all dem Stress beschlossen wir uns mit einem guten Essen  zu belohnen. Wir schlossen unser Boot ab und gingen die Promenade am Hafen entlang. Ich erspähte noch eine Markthalle, die augenscheinlich noch geöffnet hatte. Mit einem Beutel voll frischem Obst strebten wir dem Hafenrestaurant entgegen. Vor dem vornehmen Restaurant war eine kleine Terrasse mit spartanisch anmutenden Tischen und Stühlen. Die wohl einzigen Gäste, die wir sahen waren Männer, die wohl nach der Arbeit noch zusammen saßen und ihr Bier tranken. Wir nahmen an dem Nachbartisch Platz und bekamen von dem Ober mit Händen und Füßen erklärt, dass wir noch 1 Stunde warten müssen, denn die Küche areitet erst wieder ab 19.30 Uhr. Wir stimmten zu und konnten zu unserer Freude eine Flasche Wein bestellen. Wir kamen mit den Männern ins Gespräch, die etwas Eigenartiges aßen. Sie bemerkten unsere verwunderten Blicke und schon bekamen wir einen Teller mit den unbekannten Dingern. Laut Wiki heißen sie Entenmuscheln, auf portugiesisch Perceves. Man muss es gesehen haben….ca 3cm lang mit einem steinigen Ende und wenn man den Rest von dem Ende abzieht, sieht das was da raus kommt wie ein Wurm aus…. und wir haben es aus Gastfreundschaft auch gegessesn!!!!!! Zum Glück gab es nach einer Stunde dann noch eine Flasche Wein und leckeren Fisch. Der Tag bleibt mir in Erinnerung!

 

Von Vigo nach Porto

Ich wagte nicht auf die Uhr zu schauen, denn ich wurde noch bei Dunkelheit geweckt. Es war 4:30, also allen,  die noch der berufstätigen Bevölkerung angehören, sei dies ein Trost, denn 5:00 legten wir ab. Wir hatten ca. 80sm und wieder eine uns nicht bekannte Marina vor uns. Somit hatten wir die Chance, bei Helligkeit anzulegen. Die Überfahrt war wie so oft, erst kein Wind, dann wenig und dann gar kein Wind. Dies wäre kein Problem, hätten wir nicht auf hoher See einen Anruf aus Tschechien erhalten, dass Jiris Mama mit 3 gebrochenen Rippen ins Krankenhaus gekommen ist und dringend nach der Entlassung am Montag in einer Woche intensiver Betreuung bedarf. Was nun? So schnell wie möglich nach Hause, was sonst. Von Porto ist die Flugverbindung unmöglich und wir beschlossen, so schnell es geht nach Lissabon zu segeln, das Boot für unbestimmte Zeit dort zu belassen und am Sonntag nach Schönefeld zu fliegen. Jiri kann dann mit dem Auto am Montag bei seiner Mama sein. Unser Zeitplan erlaubte uns, den Tag in Porto zu verbringen. Wie immer unterliegt man dem Charme der vergangenen Epochen, der sich in der Städtearchitektur wiederspiegelt. Man muß es gesehen haben. Was wäre Porto ohne seine vielen Portweinkellereien, von denen wir uns die von Donna Antonia aus dem Jahre 1751 Namens „Ferreira“ angeschaut haben(eine Verkostung war inklusiv).

Von La Coruna nach Vigo

Diese Überfahrt hat alles Bisherige getoppt, denn wir hatten so richtig Wind und Wellen. Die größte Böe zeigte uns 40kt. an und sonst hatten wir 25-30kt Wind. Wir segelten, nachdem wir getankt hatten so gegen 8:45 unter vollen Segeln los und mußten schon 11:00 reffen, denn wir hatten eine Geshwindigkeit von 9kt und  bei jeder Böe kränkte das Boot mächtig. Nach 11 Stunden hatten wir eine Strecke von 70sm zurück gelegt. Aber wie so oft, schlief der Wind gegen 20:00 ein und Jiri warf den Motor an und wir fuhren so durch die Nacht, bis wir morgens gegen 6:00 im Hafen von Vigo festmachten.

Am Vormittag schlenderten wir wieder durch die Altstadt. Sie befindet sich auf einem Hügel und hat prächtige Bauten, die auf ca. 300 Jahre zurück blicken können. Die Straßen sind sehr steil und schmal und nur ein Netzt von Einbahnstraßen ermöglicht es den Anwohnern, vor ihren Häusern in den schmalen Straßen zu parken. Die alten Häuser aus riesigen Granitquadern haben bis zu 9 Stockwerke und sicherlich keinen Lift. Man kommt sich vor wie zu Jacks Sparrows Zeiten und wir glaubten unseren Augen kaum, auf dem einen Balkon stand er, wie das Foto beweißt.

@Jiri: Das Titelbild zeigt  Cabo Finisterre, den westlichsten Punkt Europas…

Von Camaret-sur-Mer über die Biskaya nach La Coruna

Während wir eine Woche in Caramet verbrachten, beobachtete Jiri ständig die Wetterprognosen, um den optimalen Tag für die Abreise bestimmen zu können und wir einigten uns auf  Montag, den 12.06.2017. Um 7:00 hieß es Leinen los um den für uns bisher anspruchsvollsten Törn unseres Seglerdaseins zu beginnen. Schließlich wußten wir vom Hören – Sagen, daß ca. 370sm vor uns liegen und wir mit 3 Tagen und 3 Nächten rechnen müssen, wieder festen Boden unter den Füßen spüren zu können. Die Bedingungen und Vorhersagen für den Montag waren optimal; sonnig, 10kt Wind und über 5 kt Fahrt, manchmal bis 9kt wenn der Wind günstig stand. Aber was soll ich schreiben, gegen 15:00 schlief der Wind ein und wir mußten zu unserem Ärger motoren. Vom Atlantik schon etwas durch die langen Wellen verwöhnt, schien er der Nordsee mit kurzen harten Wellen konkurenz machen zu wollen und so war die BISKAYAÜBERQUERUNG wenig spektakulär. (Ich hätte lieber etwas heroischer berichtet, aber es war nix) Aber wir hatten Besuch von 7 Delphienen, die sich im Wasser tummelten um mit Freude unter dem Boot durchzutauchen, um dann wieder in Zweierformation unsere Fahrt zu begleiten.  Von den exakt zurück gelegten 369 sm sind wir mangels Wind nur ein Drittel der Zeit gesegelt. Die Wettervorhersage war wieder einmal völlig falsch. Ausgeruht und voller Optimismus, da wir ohne böse Erfahrungen gegen 9:00 angelegt haben, sind wir in eine kleine Eisbar am Hafen gegangen und haben mit 1-2-…Bier den Abend ausklingen lassen.

Was mir aufgefallen ist, die ganze Stadt ist blitz-blank sauber und gepflegt. Es gibt hier weitläufige Promenaden mit Blumenrabatten und Rasenflächen mit Palmen auf denen große und kleine Hunde miteinander spielen, denn es scheint, als hätte jeder 2. Spanier einen Hund. Die Leute sind durchweg chic gekleidet, egal ob Mann oder Frau. Alte Omis tragen Pumps, sind toll frisiert und sitzen plaudernd miteinander noch am Abend in den Bars. Also Mädels, Spanien sollten wir uns für den Ruhetand schon mal vormerken!!!!

Heute Nachmittag haben wir uns wieder die Altstadt angeschaut. Wie alle Hafenstädte umgibt sie eine große Stadtmauer und gelangt man hinein, säumen sehr alte Häuser aus vergangenen Zeiten die kleinen Gassen. Das Castillo de San Anton ist außerhalb der Stadt ca. 15.Jahrhundert erbaut worden und diente auch als Quarantänestation in Zeiten der christlichen Seefahrt für die Seeleute, die es nachhause geschafft haben um die Stadt vor Epedemien zu schützen.