Von Oudeschild nach Makkum

Gegen 9.30 wollten wir ablegen. Zu unserer Freude waren alle Bootsnachbarn an Deck und bereitwillig, unser Ablegemanöver tatkräftig zu unterstützen. Bedauerlicher Weise sind wir mit noch Ebbe losgesegelt und Jiri hatte immer den Blick auf den Plotter, um ausreichendes Wasser unterm Kiel zu haben. Die Segel standen durch den Amwind-Kurs gut und ich steuerte unsserem 1. Ziel zu, der Schleuse von Kornwerder Zand. So ganz können die Karten nicht stimmen, denn plötzlich gab es einen Ruck und unser Kiel schrabte über eine Sandbank. Jiri machte urplötzlich den Motor an und wir kamen frei. Das Schleusen lief ohne Probleme ab und wir kamen motorend in Makkum an. Die Marina ist unspektakulär, gegenüber einer riesigen Halle gelegen, aber direkt an der Hafenmauer ist eine kleine Promenade mit angrenzender Wiese, die die gleiche Höhe wie unser Deck hat. So kann Ardon ohne große Hilfe das Deck verlassen. 30m weiter ist ein kleiner Fischimbiß. Jiri versorgte uns mit einem Matjesbrötchen, in der Hoffnung, uns satt zu bekommen. Wir bestanden aber noch auf eine Portion Kibbeling, die wir wegputzten wie nix. Anschließend schauten wir uns das Städtchen an. Man überquert eine kleine, alte holländische Brücke mit Schleuse, die über einen Kanal führt. Wenn Boote hindurch fahren möchten, müssen sie beim Brückenwärter 5 Euro in einen Holländerpantoffel legen, der mit Hilfe einer Angel heruntergelassen und heraufgezogen wird. Eine Tradition aus alten Zeiten. Das Städtchen hat außergewöhnlich schöne Plätze. Die alten schmalen Häuser liegen an einer kleinen Pflasterstraße, deren Begrenzung auf der anderen Seite ein Kanal darstellt. Oft liegen die Boote quasi „vor der Haustür“. Gibt es kleine Vorgärten, sind diese mit Blumen geschmückt und jedes Haus könnte als Fotografie auf einer Postkarte erscheinen, so schön sind sie. (Da gibt es ein Häuschen zu kaufen….. ob ich Holländerin werde?)

Von Den Helder nach Oudeschild

Wir sind bei optimalen Amwind-Verhältnissen mit bis zu 9 ktn vormittags in Oudeschild angekommen. Zur Freude von Jiri konnte er, Dank seiner hervorragenden seglerischen Fähigkeiten, eine Halberg-Rassy überholen und in unserem Kielwasser zurück lassen. Das Anlegemanöver war leider nicht von Perfektion gekrönt, da ich die Vorleine der Steuerbordseite nicht über den Poller bekam. Unsere Bootsnachbarn zu beiden Seiten sprangen, ihr Boot schützen zu wollen, mit ihren Fendern auf ihrem Deck herum. Jiri behielt die Nerven, motorte wieder vor und ich warf die Vorleine an der dicksten Stelle des Bootes stehnd über den Poller. Leider rauschte das Ende der Leine aus und fiel ins Wasser und wir wiederholten das Spielchen nochmals. Zum Glück war 0 Wind und dadurch hatten wir kein Problem und machten unser Boot ohne Stress fest. Nun waren wir uns einig, wir benötigen längere Vorleinen, damit das freie Ende an der Klampe gesichert werden kann.
Am Nachmittag schauten wir uns das Städtchen an und erfreuten uns an deren schönen Häusern.